Litchfield National Park

Samstag, 19. August 2017
Für heute steht der Litchfield Natiol Park auf dem Programm. Auf dem Stuart Highway, der A1, fahren wir aus der Stadt heraus und dann geht es 115 km nach SSW. Darwin ist die 16. größte Stadt Australiens, vergleichbar vielleicht mit Trier. Die Stadt Darwin wurde am Weihnachtsabend 1974 vom Zyklon Tracy fast vollständig zerstört. Nur 400 der vormals 11200 Häuser blieben unversehrt. Der Wiederaufbau der Stadt in den 70er Jahren erklärt die, in Nicoles Augen, Stillosigkeit und Hässlichkeit der meisten Gebäude. Eines allerdings muss man der Stadt lassen: Enge gibt es hier nicht. Die Strassen sind breit und großzügig, die Wohnhäuser stehen auf großen Grundstücken und immer wieder unterbrechen Parkanlagen die Straßen. Riesige überdachte Einkaufszentren, in denen man sich verlaufen und verlieren kann, sowie Gewerbegebiete zum Einkaufen gibt es unzählige in und um die Stadt. Sobald wir die Randbezirke hinter uns lassen, geht es fast nur noch geradeaus. Die Landschaft zu beiden Seiten ist eintönig. Jetzt im Winter, der Trockenzeit, ist der Boden meist braun, lichte Laubwälder mit wenig Unterholz zeigen aber saftiges Grün in den Baumkronen. In Australien ist wirklich einiges verkehrt. Hier werfen manche Bäume im Winter nicht das Laub sondern die Rinde ab! Weiß zeigt sich das rindenlose Holz .Immer wieder begegnen wir Road Trucks, das sind schwere LKWs mit zwei oder meist drei langen Anhängern.
Hinter dem kleinen Ort Batchelor beginnt der Nationalpark. Es gibt weder eine Schranke, noch kostet es Eintritt. Jeder kann auf der Rundstrasse hindurch fahren. Der erste Stopp ist bei den „magnetischen Termitenhügeln“. Schon auf der Fahrt dahin sehen wir zwischen den Bäumen immer wieder Termitenbauen mit rundem bis ovalem Grundriss. Die „magnetischen Termitenhügel“, die auf einem freien Feld stehen, haben einen schmalen, länglichen Grundriss und stehen wie Kompassnadeln exakt in Nord-Süd-Ausrichtung. Dies ermöglicht eine bessere und konstantere Temperatur im Bau. Wir lesen, dass bei experimenteller Änderung des Magnetfeldes die Termiten sofort in die andere Richtung bauten.
Weiter geht es zum Buley Rockhole. Hier fließt Wasser durch eine Reihe von Felsbecken, in denen man baden kann. Ein paar Kilometer weiter liegen die Florence Falls. Über 135 Stufen steigen wir hinab zu einem Pool, der von tropischem Regenwald umgeben ist. Gespeist wird das Becken von zwei Wasserfällen, die aus großer Höhe kommen. Der linke ergießt sich über mehrere Felsstufen nach unten, der rechte fällt wie ein Vorhang vor der Felswand herab. Das Wasser ist glasklar und herrlich erfrischend.
Die angeblich so spektakulären Tolmer Falls kann man nur von einer Aussichtsplattform anschauen. Nun, wenn sie in der Regenzeit, im Sommer, Wasser führen, ist es sicher gewaltig, aber momentan ergießt sich nur ein kleines Rinnsal die Felsen hinab in die tiefe Schlucht. Aber der Blick vom Hochplateau über die Ebene ist fantastisch. Als letztes besuchen wir noch die Wangi Falls. Das Wasser stürzt zu beiden Seiten eines orangefarbenen Felsvorsprungs aus großer Höhe in ein Becken. Auch hier baden wir wieder, allerdings mit gemischten Gefühlen. Am Ufer stehen mehrsprachige Informationstafeln über Krokodile. Hier soll es kleine Süßwasserkrokodile geben und in der Regenzeit kann sich auch mal ein Saltie hierher verirren. Bei Sichtung sollte man das Krokodil nicht stören, sondern die Parkranger verständigen! Außerdem leben in dem See viele Fische und Schnappschildkröten. Toll, bei uns sperrt man den Badesee für einen Sommer wegen so einer Schnappi, hier schwimmen die Leute zwischen ihnen! Wir haben allerdings keine gesehen!
Zurück fahren wir dann doch wieder die gleiche Strasse, da der weitere Rundweg nicht mehr befestigt ist und wir mit dem Mietwagen nicht über Sandpiste und Staub schleichen wollen.

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