Dienstag, 24. Oktober 2017
Heute ist zuerst mal Arbeiten angesagt. Wir ziehen Armin in den Mast, er überprüft sorgfältig alle Beschläge und die Wanten. Der Ausleger des Windsensors im Top ist verbogen, da muss einer der Vögel, die uns unterwegs immer wieder umkreisen, darauf gelandet sein. Außerdem klariert er die Flaggenleine. Beim Setzen der Gastlandflagge von Mauritius war die Schlaufe an der Flagge gerissen und das Leinenende nach oben gerauscht, wo es sich in der Öse an der Saling verfing. Dann wird der Hochdruckreiniger ausgepackt. Wir spülen schwarze Brühe vom Deck! Das ist die Kehrseite der Zivilisation! Auch ärgern wir uns seit ein paar Tagen wieder über die Aschepartikel der abgebrannten Zuckerrohrfelder. In Ritzen liegen noch immer die Reste von Fliegenden Fischen. Roststellen werden entfernt, die weißen Abdeckungen der Laufdecks in Seifenlauge eingeweicht. Während wir ASHIA für die abendliche Veranstaltung am Kai hübsch machen und die Flaggen hissen, wird nebenan bei ARABELA Andrej mit der Schermaschine verschönert.
Wir fahren zum Yachtshop, um Leinen zu kaufen. Die Reling muss an den Stellen, an denen die Pols bei Nichtgebrauch anliegen, mit Leinen als Stoßschutz umwickelt werden. Gegenüber ist ein Batterie-Shop. Unsere 13 türkischen Batterien bereiten uns Sorge, ihre Lebenszeit schein dem Ende entgegen zu gehen. Stefan hatte uns letzte Woche Batterien angeboten, das Stück für 347 Euro! Wir haben dankend abgelehnt, sein special price war dann 250 Euro! Hier finden wir die Batterien für 112 Euro pro Stück! Auch bei der Rechnung für die Reparatur des Turboladers von SOLO hatte er versucht 400 % aufzuschlagen!
Der große Parkplatz unmittelbar vor unseren Booten muss heute von Autos geräumt werden. Festzelte werden errichtet, eine kleine Bühne und zwei lange, weiß eingedeckte Tafeln. Um 1800 beginnt der große Empfang mit Musik und Tanz. Cocktails werden herumgereicht, leider sind sie wieder verwässert bis geschmacklos! Dann aber sind auch Wein, Bier und Soft-Drinks zu bekommen. Victor hält eine kleine Ansprache (ohne zu stottern) und bedankt sich bei allen Offiziellen und Mitarbeitern für ihre Unterstützung. Tourismusmanager und Hafenmeister halten kurze Reden, jeder lobt jeden, alle sind happy! Anschließend erfolgt das Price Giving für die Leg 11 von Cocos Keeling nach Mauritius. ARABELA ist zwar nicht plaziert, bei 9 Motorstunden und ihrem schlechten Handycap ist ihre berechnete Zeit zu lang, aber als erstes Boot im Hafen bekommen sie einen Sonderpreis. Das Buffet zum Dinner kommt aus dem Hotel Labourdonnais nebenan und ist sehr schmackhaft und reichlich. Auch hier sind wir wieder positiv überrascht. Der Abend klingt aus an Bord von ASHIA mit einem Portwein.
Nicht nur in der Türkei muss man also aufpassen, was einem zu welchem Preis verkauft wird … 😎