Samstag, 25. November 2017
OWL, TAKE OFF, TULA MHOR, SANDVITA, ASHIA, TOUJOURS BELLE und LEXINGTON, in dieser Reihenfolge motoren wir durch die Nacht. Es wird eiskalt! Obwohl wir das Regenschott geschlossen haben und es somit windgeschützt im Cockpit ist, sitzen wir mit Stricksocken an den Füßen, eingewickelt in eine Decke und in der dicken Daunenjacke auf Wache. Ein Frachter kommt der Flotte entgegen. Stur seinen Kurs haltend fährt er zwischen uns durch, Nicole muss ihm ausweichen, sonst wäre er in 50m Abstand vorbeigefahren. Das ist viel zu nahe. Um 0400 setzt die Dämmerung ein und mit dem Sonnenaufgang um 0458 wird es dann langsam wärmer. Ein heißer Kaffee wärmt Nicole wieder auf, Armin darf schlafen, bis er um 0830 allein aufwacht.
Auf den letzten Meilen mittags erleben wir dann ein unglaubliches Schauspiel. Drei Wale und eine Gruppe Delphine jagen offensichtlich gemeinsam. Sie haben einen Schwarm Fische eingekreist. Die Fische suchen ihr Heil in der Flucht an die Oberfläche, ein fataler Irrtum! In der Luft warten die nächsten hungrigen Feinde! Hunderte von Tölpeln kreisen über dem Gebiet und stürzen sich senkrecht nach unten zum Fischfang. Das Wasser spritzt auf als ob Kanonenkugeln einschlagen würden. Eine andere Gruppe von Vögeln fliegt knapp über der Wasseroberfläche und fängt die Fische ab, die aus dem Wasser schnellen. Dazwischen sieht man die Delphine springen und ab und an einen Walrücken. Es ist ein regelrechtes Gemetzel.
Bis zum frühen Mittag sind alle Schiffe in der Marina angekommen. David, der Marinero, hat Platz geschafft für uns, so dass alle Sieben einen Liegeplatz haben. Es ist unruhig hier. Der lange Beton-Schwimmsteg bewegt sich ständig hin und her, die Boote zerren im Schwell an ihren Festmachern. Doch die Marina ist sauber, die Sanitäranlagen ordentlich und Bar und Restaurant sehr gut.