Mittwoch, 28. Februar 2018
Die Ankerhalterung wird zurück gebracht. Zwar ist sie jetzt gerade, aber weder der Form des Hecks angepasst noch passt sie wirklich auf die verbogene Reling. Aber bevor wir die Arbeiter mit schwerem Werkzeug Sekundärschäden produzieren lassen, drückt Armin das Gestell mit sanfter Gewalt an. Als nächstes versuchen sie den verbogenen Antennenträger zu richten. Der Stamm wird halbwegs gerade, aber die oberen Arme bleiben völlig schief. Im Grunde sind das alles nur oberflächliche Reparaturen, um überhaupt etwas zu tun. Auf den ersten Blick und von weitem sieht es nicht mehr so schlimm aus! Die Davits werden wieder angebracht. Bei der Demontage ist der Bolzen eines kleinen Schäkels verloren gegangen. Aber einer der Arbeiter bringt tatsächlich Ersatz. Am Ende ist alles wieder montiert. Aber es bleiben Not-Reparaturen, die uns zuhause eine hübsche Summe kosten werden!
Pünktlich um 1400 stehen wir am Schalter bei Police and Immigration. Der Beamte ist in Mittagspause und einen zweiten gibt es nicht. Um 1440 soll er wieder da sein. Wir warten, er kommt nicht. Ich bin so sauer, erkläre der Dame, dass wir dann eben ohne Ausklarierungspapiere das Land verlassen werden, wenn er bis 1500 nicht da ist. Ob sie es verstanden hat? Jedenfalls kommt der Mann kurz darauf. Nach einer Stunde endlich sind wir im Besitz aller Papiere und Stempel. Unser Taxifahrer hat gewartet, weiter geht`s zum Zoll. Hier wird es kritisch, da wir in Fernando de Noronha keine Papiere vom Zoll bekommen haben. Der erste Beamte braucht zwar für ASHIA ewig, aber am Ende bekommen wir unsere Abfertigung. Dummerweise kommt der Chef bevor TB abgefertigt ist, und pocht auf die fehlenden Papiere. Erst nachdem Thomas und Armin unisono energisch erklären, dass wir nichts anderes haben und das nicht unsere Schuld ist, gibt er endlich auch Thomas die Papiere. Bei der Hafenbehörde geht es dann einigermaßen schnell. Insgesamt dauert die ganze Prozedur über drei Stunden! Wofür? Um Kopien zu machen, die auf gigantischen Stapeln verschwinden und Beamte zu beschäftigen, die übrigens alle kein Englisch sprechen!
Dann lassen wir uns in einen Supermarkt bringen. Pro Schiff zwei volle Einkaufswagen, der Taxifahrer spielt Tetris mit unseren Kisten und Taschen im Kofferraum. Zum Glück kann er uns in der Marina bis vor den Steg bringen. Zwei Fahrten mit dem Dingi, dann ist alles an Bord und notdürftig verstaut. Duschen, umziehen, Abendessen, seit dem Frühstück gab es heute nichts mehr. Wir feiern den Abschied vom südamerikanischen Kontinent mit einer letzten Caipi! Von Brasilien haben wir auf Grund der Umstände leider nicht viel gesehen. Fortaleza ist eine Stadt mit unendlich vielen Hochhäusern, dazwischen ein paar hübsche alte Kirchen und viele unglaublich kitschige, meterhohe Madonnenstatuen, viel Müll an den Straßen, viele abbruchreife Gebäude, und immer wieder Obdachlose, die am Straßenrand liegen. Armin meint, seit seinem Besuch 1979 hätte sich nicht wirklich viel geändert. In Erinnerung bleibt uns jedenfalls auch hier die Freundlichkeit der meisten Menschen, mit denen wir zu tun hatten. Insbesondere Karla von der Rezeption, aber auch die Kellner am Frühstücksbüffet und abends im Restaurant haben uns richtig verwöhnt.
Morgen wollen wir los. Vor uns liegen 1700 SM bis nach Grenada, wo am 15. März Pamina und Bernhardt zu uns kommen werden.
Liebe Nicole und lieber Armin,
ihr liegt genau dort, wo auch vor 5 Jahren für die World-ARC-Boote reserviert war! Und ihr hattet offensichtlich genau die schnelle Überfahrt, die einem hier versprochen wird. Wir haben es mit Neid registriert, hatten nämlich damals andere Bedingugen bis zum Beidrehen!
Wir wünschen euch eine schöne Zeit auf Grenada, die Insel ist schön, die Marina auch, es gibt dort ein sensationelles Muskateis, den südafrikanischen Bäcker kennt ihr sicher schon und auch sonst einige der Annehmlichkeiten. Das kleine einheimische Restaurant gegenüber der Straßeneinfahrt zum Hafen lohnt sich!
Viel Freude auch mit Pamina wünschen euch eure Heiner und Hilde