Champagnerparty

Pfingstsamstag, 19. Mai 2018

Armin möchte heute einen geruhsamen Tag! Er übt ein bisschen Keyboard und lässt das Navigationsprogramm anhand der Wettervorhersage unsere nächste Route nach Crosshaven an der irischen Südküste berechnen. Wenn wir nicht 80% der Strecke am Wind ( und mit viel Wind ) zurücklegen wollen, dann sollten wir besser noch mindestens eine Woche hier bleiben. Nun, es gibt schlimmer Orte zum Verweilen als Horta! Uns gefällt es hier! Der Vormittag vergeht, während auf dem Tablet mal wieder ein Systemupdate runter geladen wird.
Mein geruhsamer Tag sieht etwas anders aus! Die Waschmaschine läuft mit dunkler Wäsche, die muss dann so im Cockpit aufgehängt werden, dass sie trotzt des Nieselregens heute noch trocknet. Außerdem müssen die trockenen Sachen von gestern zusammengelegt werden, zum Glück ist nichts zum Bügeln dabei. Die Dame vom Wäscheservice liefert pünktlich saubere und wohlriechende Bettwäsche und Handtücher ab. Ich räume unseren Kleiderschrank aus. Es ist unglaublich, wie viel Staub sich auf so einem Boot ansammelt! Die ständige Luftfeuchtigkeit führt außerdem dazu, dass die metallenen Kleiderbügel rosten und teilweise Flecken auf der Kleidung entstehen. Ich ersetze alle Bügel durch Plastikbügel. Die sind leider nicht sehr stabil und geben unter drei Jeans knackend nach! Hausarbeit in der Enge an Bord dauert immer doppelt so lang wie zuhause, allerdings lasse ich mir auch Zeit, es soll ja ein geruhsamer Tag werden!
Luise kommt vorbei und lädt für 1630 zu einer Champagnerparty an Bord von TAKE OFF ein. Wir nehmen die letzte Flasche Champus vom Weingut Simonsig in Stellenbosch / Südafrika mit. Wieder sitzt die Mini-Flotte (wir sind ja nur noch 5 Boote) zusammen und wir erinnern uns an so manche lustige oder auch problematische Begebenheit der Reise.
Lars hat für 1900 einen Tisch im Steakhaus für alle bestellt. Wir laufen zurück zum Schiff und ziehen uns für den Abend etwas wärmer an. Am Empfangssteg hat ein alter Volvo Ocean Racer festgemacht. Ob das normal ist, wie er liegt?
Da wir nicht wissen, wo das Lokal ist, verabreden wir uns für 1850 mit SANDVITA am Yachtclub. Zwar kommen die drei von ALTAIR vorbei, aber SANDVITA ist nicht zu sehen. Kurz nach 1900 laufen wir alleine los. Doch die Beschreibung, die man uns gegeben hat, ist dürftig, wir finden kein Steakhaus. Dafür aber ein nettes Restaurant, in dem wir dann einfach bleiben und unser Essen bestellen. Dann kommt eine SMS von Luise. Sie fragt, wo wir seien und ob man uns irgendwo abholen soll? Zu spät, wir essen in Ruhe und finden auf dem Rückweg dann doch noch das Lokal. Das missglückte Treffen lag einfach daran, dass wir als ordentliche Deutsche natürlich pünktlich waren, während die Schweden noch nach Fidschi-Time leben! Wir setzen uns noch für einen Drink (Cola und Mineralwasser) zu ihnen und es gibt wieder viel zu lachen.
Wir finden an der Mauer ein Gemälde von einem Schiff namens „Hester“!

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