Warnemünde 2

Samstag, 8. September 2018
Eigentlich wollten wir heute ein Stück weiter segeln bevor ASHIA hier noch festwächst. Doch das Wetter spricht dagegen. Ein Regenband soll durchziehen, und wo lässt sich Regenwetter schon besser abwarten als in der Sauna und im Schwimmbad. So bleiben wir hier!
Nachmittags knoten wir alle unsere Gastlandflaggen in der Reihenfolge der besuchten Länder aneinander und ziehen sie am Vorstag hoch. Die ARC-Flaggen werden am Besan gehißt. Gut schaut sie aus, unser tolles Schiff!

Sonntag, 9. September 2018
Der Wassertank muss gefüllt werden. Armin schließt den Schlauch an und dreht den Hahn auf, nichts passiert! Abgestellt? Von unserem Bootsnachbarn erfahren wir, dass sich hinter der Klappe an der Säule ein Schlitz befindet, der 1-Euro-Stücke schluckt! Dafür bekommt man dann 220l Trinkwasser! Mit 2 Euro ist ASHIAs Tank wieder ausreichend gefüllt. Aber das ist, abgesehen von Galapagos, wo wir Trinkwasser in 25l-Kanistern kaufen mussten, das teuerste Wasser der ganzen Reise!

Montag, 10. September 2018
Heute nehmen wir schon vor dem Frühstück die Fähre „in die Stadt“ und lassen uns bei Bäckerei Junge Brötchen und Cappuccino schmecken. Anschließend geht es noch mal in den Supermarkt. Die selbe Kassiererin sitzt mit dem selben muffigen Gesicht an ihrer Kasse. Die Waage des Scanners ist mit Sahne verschmiert. Die Kundin vor uns beschwert sich, ihre Bananen sind voller Sahne. Sie bekommt eine Tüte dafür. Anstatt den Sahnefleck wegzuputzen wird weiter kassiert. Damit ist klar, dass auch unsere Waren voller Sahne sein werden. Ich lege freundlich lächelnd ein Papiertaschentuch vor die Kassiererin und schlage vor, dass sie das damit erst mal wegwischt. Dafür hat sie keine Zeit! Aber wir können gerne so lange warten, haben schließlich Urlaub! Sie schaut irritiert, reinigt dann aber doch. Warum sind die Leute so verbiestert hier? Selbst im Spa laufen sie im textilfreien Saunabereich teilweise in Badesachen rum! Alle schauen so verdrießlich, und bloß nicht einander anschauen oder gar miteinander reden!
Wie wohltuend unverdorben und fröhlich sind dagegen die beiden kleinen Enkeltöchter (ca. 2 und 5 Jahre) unseres Bootsnachbarn. Sie grüßen, lachen, fragen, erzählen ohne Scheu, auch der Opa ist kontaktfreudig. Er erzählt uns, dass es sich bei dem wieselflinken, marderähnlichen Tier, das wir schon mehrmals am Steg gesehen haben, um einen, oder auch mehrere, Nerze handelt. Und gestern, als wir spazieren waren, turnte einer bei uns am Heck rum. Nun, wir werden gut aufpassen müssen, dass alle Eingänge verschlossen sind!

Dienstag und Mittwoch, 11. und 12. September 2018
Der Sommer scheint vorbei zu sein! Das Wetter ist eher grau als blau! Böiger Wind und Regenschauer lassen uns im Schiff bleiben. Die Dieselheizung brummt und verbreitet gemütliche Wärme, wir lesen viel und arbeiten weiter an der Vernichtung unsere letzten Vorräte. Wobei, bis die wirklich alle gegessen sind, könnten wir noch mindestens vier Wochen hier bleiben! Wir sichten unsere zigtausend Fotos, versuchen mit den besten eine „show“ zusammenzustellen, die wenigstens die Highlights unserer Tour zeigt, ohne dass es zu lange wird. Ist gar nicht so einfach! Mit dem Abendticket geht es in die Sauna, ein bisschen Schwitzen zur Erinnerung!

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