Baustellenlärm und Plünnenkutter

Montag, 15. November 2021
Armin arbeitet weiter für die Kanzlei und in Minna, unserer leicht kapriziösen französischen Waschmaschinerumpelt mal wieder Wäsche. Im sonnendurchfluteten, warmen Cockpit wird heute alles schnell trocken. ASHIA sieht vorübergehend wieder aus wie ein Plünnenkutter. Unmittelbar neben uns ist eine Baustelle. An der Bootstankstelle müssen die Tanks erneuert werden. Zum Glück arbeiten die Spanier erst ab 0900, von 1300 bis 1500 ist Mittagspause und um 1800 ist Feierabend. Dazwischen donnert der Presslufthammer und reißt den Betonboden auf. Wir können den Fortschritt auch in unserem virtuellen Fenster verfolgen.
Nachmittags laufen wir wieder die Promenade entlang. Fast alle Lokale sind geschlossen. Aguadulce scheint ein reiner Ferienort zu sein. Apartmenthäuser säumen die verkehrsberuhigte Uferstrasse, dazwischen ein paar hässliche Hotelklötze. Der Sandstrand zieht sich endlos dahin. Obwohl ja nun wirklich keine Saison ist, ist alles sauber, der Sand geglättet, weder Müll noch Tang zu sehen. Ganz vereinzelt liegen ein paar Sonnenanbeter in mitgebrachten Liegestühlen. Wir stoppen in einem der wenigen offenen Cafes und lassen uns Waffel mit Eis und Sahne schmecken. Im Hafen finden wir einen kleinen Yachtladen, wo Armin Gelcoat-Härter mitnimmt. Bei Gelegenheit müssen wir ein paar kleinere Reparaturen am Gelcoat durchführen.
Zurück am Schiff entdecken wir einen ungewöhnlichen Gast an Bord. Auf dem Laufdeck sitzt ein Vogel, der vom Körperbau und Kopf aussieht wie eine Taube, aber ab dem Hals ein Gefieder wie ein Papagei hat. Das Tier ist an beiden Füßen beringt und wir fragen uns, ob sich der Besitzer wohl einen Scherz mit seiner Taube erlaubt hat und sie angemalt hat!
Wenn die Wettervorhersage morgen noch so passt wie jetzt, dann werden wir morgen im Laufe des Vormittags Aguadulce verlassen und die ca. 160SM nach Gibraltar segeln, wo wir dann am Mittwoch ankommen sollten. Mal sehen, in welchem Hafen wir dort landen werden. Die Queensway Marina hat auf unsere Email-Anfrage schon abgesagt und die Marina Bay Marina soll wegen Bauarbeiten noch geschlossen sein. So werden wir es in der Alcaidesa Marina auf der spanischen Seite versuchen.
Noch etwas zu den Kommentaren: wir freuen uns über jeden Kommentar! Das ist wie das Salz in der Suppe. Durch die Kommentare lebt der Blog und das Schreiben macht viel mehr Spaß, wenn man weiß, dass mitgelesen wird. Wenn jemand zum ersten Mal kommentiert, kann es etwas dauern, bis es erscheint, da wir noch unbekannte Absender erst frei geben müssen.








2 Kommentare

  1. Ein etwas längerer Kommentar, sorry. Die tauben sehen witzig aus, ist aber ein denkwürdiger ‚Sport‘ diese sehr merkwürdige „Sportart“ nennt man in Spanien Colombaires und ist speziell in Valencia sehr verbreitet. Bis zu 100 männliche Tauben werden auf eine weibliche losgelassen. Dessen Taube zuerst bei dem Weibchen landet, der hat gewonnen. das die weibliche Taube dabei um ihr Leben kämpft und dieses bei den Wettkämpfen auch oft lassen muss, interessiert nicht.
    Die einzelnen Besitzer bemalen ihre Tauben, so dass sie eindeutig auch in der Luft zuzuordnen sind. Die Besitzer verfolgen dann das Geschehen mit Jeeps und Sprechfunkgeräten.
    Nebenbei züchtet man natürlich seine Tauben selber und wenn ich genauer hinsehe bei uns im Ort kann ich auch berichten, dass sie ihre „Sportgeräte“ durchaus mal essen. Es werden schliesslich fast ausschliesslich männliche Tauben gebraucht, die weiblichen sind Abfall oder eine Mahlzeit. Im Normalfall aber Abfall.
    Sie werden auch gern bei einem anderen „Sport“ eingesetzt. Nämlich auf Schiessplätzen. Ich erspare Euch die Videos. Die kann sich jeder bei youtube selber suchen. z.B. in Calpe gibt es einen Schiessplatz, da werden keine Tontauben geschossen, sondern die Helfer werfen die lebenden Tauben in die Luft, die dann vom Stand aus geschossen werden.
    Spanien eben

    1. Die Spanier hängen ihre Jagdhunde, sind sie nicht mehr nützlich, an Brücken auf oder werfen sie in alte Brunnen, zum Sterben. Ich kann diese Einstellung gegenüber Tieren nicht nachvollziehen und für mich ist das die schlimmste Missachtung von Lebewesen.

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