Von Marina Funchal nach Marina Quinta do Lorde

Dienstag, 10. Mai 2022
Um 0800 befreien wir ASHIA aus dem Spinnennetz der Festmacher und verlassen die Marina Funchal. Im Vorhafen wird alles verstaut und um 0830 segeln wir bei achterlichem Wind mit der Genua Richtung Norden. Doch das Segelvergnügen dauert nicht lange, dann kommt der Wind von vorne, Welle steht entgegen und wir entscheiden uns, die paar Meilen unter Motor gegenan zu gehen. So fahren wir die 12 SM an der Küste von Madeira entlang. Bis auf ein paar teils wirklich scheußliche Hotelkomplexe, ist die Bebauung moderat. Der Hammer kommt am Flughafen bei der Stadt Santa Cruz. Hier hat man die Landebahn, die parallel zur Küste verläuft, im Jahr 2000 von vorher 1,6km auf jetzt 2,8km verlängert. Für 520 Millionen Euro wurde die neue Piste auf Stelzen gestellt. Die Betonpfeiler sind bis zu 3m dick und bis zu 120m hoch. Mit bis zu 59mstehen sieoberirdisch, der Rest ist unterirdisch oderim Meeresgrund verankert. Für dieses gigantische Bauwerk erhielten die Ingenieure 2004 dann den „Outstanding StructureAward“.
Nach drei Stunden erreichen wir die Marina Quinta do Lorde. Der Marinero kommt uns im Schlauchboot entgegen und weist uns an, wie die Fender zu platzieren sind für unseren Liegeplatz. Dann fährt er vor uns her. Kurz darauf liegen wir fest mit dem Heck am Steg, mit StB am Fingersteg und an BB hält uns vorne eine Mooring. Zwar ist auch in dieser Marina Schwell, doch deutlich weniger als in Funchal.
Im Marinabüro melden wir uns an und erfahren, dass man bei Mitgliedschaft in der Kreuzer-Abteilung oder bei TransOcean 30% Nachlass auf die Liegegebühr bekommt. Aber Mitglieder des französischen STW-Club (Sail The World) erhalten 40% Rabatt! Kein Problem, zurück an Bord melden wir uns über Internet an, zahlen 40€ Jahresbeitrag und drucken die Mitgliedsbestätigung aus. Damit wird die Liegegebühr hier erschwinglich!
In derMarina selbst ist absolut „tote Hose“. Es gibt einen kleinen Yachtladen, der Mini-Markt führt nur Grundnahrungsmittel, aber eine gute Auswahl an lokalen Weinen und bietet täglich frisches Brot und Kuchen an. Wir lassen uns Apfelkuchen und Cappuccino in der Sonne schmecken. Das Hotel ist wegen Renovierung geschlossen, mehr ist hier nicht los!
Nachmittags treffen wir den Marinero, der uns den Kontakt zum Segelmacher herstellt. Der würde unsere Genua zwar morgen sofort reparieren, aber er ist 25km entfernt, sein Fahrzeug ist kaputt und mit dem Motorroller kann er das 80qm-Segel nicht transportieren. Wir benötigen ein Auto. Im Marinabüro wurde uns gesagt, dass unter 80€ pro Tag derzeit kein Auto zu bekommen ist. Das ist irre! Der Marinero meint, es gibt eh keine freien Autos im Moment zu mieten. Aber wir können ja sein Auto haben, für 40€ am Tag. Na, da sagen wir nicht nein. Morgen früh wird er uns den Schlüssel bringen und Armin helfen, den Segelsack vom Boot zum Auto zu tragen.









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