Wieder an Bord

Freitag, 28. Oktober 2022
VonMontag, dem 26.September, bis gestern, Donnerstag, dem 27. Oktober, waren wir zuhause. In dieser Zeit waren wir jede Woche für zwei bis drei Tage in Frankfurt. Jetzt ist soweit wieder alles klar und wir gönnenuns noch mal ein paar Tage Urlaub an Bord. Gestern, unmittelbar nach der routinemäßigen Zahnreinigung bei unserer Zahnärztin in Bad Wörishofen, begeben wir uns auf die Fahrt nach Imperia. Wie immer stoppen wir in Hohenems, um zu tanken. Noch nie in all den Jahren war der Diesel in Österreich teurer als bei uns. Doch diesmal trifft mich fast der Schlag: 2.09,9€ der Liter! In Ichenhausen wäre es 4 Cent billiger gewesen! Und in Italien sind die Dieselpreise unter 2€! Unglaublich! Bis vor kurzem haben wir immer vermieden in Italien tanken zu müssen! Jetzt werden wir hier voll machen, das reicht dann bis nach Hause.
Trotzt Stau an der Grenze in Como und Berufsverkehr um Mailand erreichen wir Imperia um 2030 nach nur 6 Stunden Fahrt. Es ist immer wieder unglaublich, wie die Italiener Auto fahren. Wenn im Baustellenbereich um Mailand die Geschwindigkeit auf 90kmh, oft sogar nur 60kmh beschränkt ist, so bewegt sie die Kolonne mit 120 bis 160 kmh vorwärts. Auch die Polizei fährt da mit. So läuft es!
Heute, Freitag, wird erst mal ausgeschlafen. Nach einem späten Kaffe ist ASHIAs Reinigung dran. Sehr schmutzig ist sie nicht, nur etwas Staub und Vogelschiss muss weggespült werden. Ich packe aus und muss feststellen, dass die neuen Positionslampen für den Bug leider zuhause liegen geblieben sind. So nimmt Armin sich die alte StB-Lampe vor und verklebt und dichtet sie mit viel Sikaflex. Wenn das getrocknet ist, wird sie morgen montiert. Hoffentlich hält das Provisorium bis wir nächstes Mal dann die Neue mitbringen.
Natürlich genießen wir mittags einen Aperol im Parco Urbano, bevor wir zum Einkaufen zu LIDL fahren. Auf dem Weg zum Supermarkt fällt uns eine Kirche auf, die hoch oben auf einem Felsen über Oneglia steht. Natürlich müssen wir da hin! Im Zick-Zack-Kurs über enge Strassen geht es hoch bis vor die Kirche. Schnell stellen wir fest, dass lediglich die Front angestrichenund intakt ist. Die massive Holztüre ist geschlossen und ohne Türklinke, die Fenster blind. Im Kirchenschiff und in denAnbauten sind völlig heruntergekommene Wohnungen. Im Turm hängt aber noch eine Glocke. Neben einem kleinen, alten Auto stehen drei Besen an der Wand. Es ist bestimmt einfacher zu Tal zu fliegen als zu fahren! J
Hinter dieser Kirche befindet sich eine weitere, kleinere Kirchenruine und ein ausgedehnter, verwinkelter Friedhof. Es gibt keine Gräber in der Erde, nur große Wände mit Fächern, in die jeweils genau ein Sarg passt. Also genau wieeine Urnenwand, nur eben große, tiefe Räume. Vielleicht ist der Boden für Erdbestattungen hier einfach zu felsig.
Wir haben keinen Besen, müssen uns mit dem dicken Audi die engen Gassen wieder hinunter winden. Wir kaufen bei LIDL Obst, Gemüse, Wurst, Käse und Brot, und verbringen den Rest des Tages gemütlich an Bord.










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