Krangeschichten und Armins Geburtstag

Montag, 17. April 2023
Am Sonntagmorgen lacht die Sonne vom stahlblauen Himmel. Wir wollen nicht noch einen weiterenTag in der Marina vergammeln. So fahren wir den Sunni wieder zum Stellplatz La Curva, packen die Fahrräder aus und radeln den Küstenradweg auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke, der hier beginnt, in Richtung San Remo. In San Lorenzo ist der Radweg zwar inzwischen soweit fertig, aber die Fahrbahnmarkierungen fehlen noch. Also wird gesperrt. Wir müssen eine steile Böschung hinunter, direkt auf die Strasse und einen Kilometer weiter im Ort dann wieder auf den Radweg. Dann aber ist die Strecke fertig bis hinter San Remo. Dieser Radwanderweg mit zwei breiten Fahrspuren und einem Fußgängerwegist wunderschön. Es gibt nur wenige Steigungen, die Strecken durch Tunnel sind beleuchtet und viele Ausbuchtungen mit Bänken laden zum Pausieren ein. Wir rasten auf dem Rückweg in einem Eiskaffee. Zurück im Wohnmobil genießen wir die Ruhe auf dem Platz, der uns heute ganz alleine gehört.
Heute, Montag, gibt es erst mal ein leckeres Geburtstagsfrühstück mit Aufbackbrötchen aus der Heißluftfritteuse. Während wir den Sunni für die Rückfahrt in die Marina vorbereiten, kommt ein Schweizer Wohnmobil auf den Platz. Der Concorde ist noch ein Stück länger als unser Sun I 900, und muss auch rangieren, um an der Ablassstation passend zu stehen. Wir kommen ins Gespräch, sie erzählen, dass die Stellplätze in Spanien viel größer und problemloser für große Womos seien, und Frankreich inzwischen ein gefährliches Pflaster bezüglich Einbrüchen sei. Sie haben Sensoren an allen Fenstern, Türen und Dachluken installiert und Gaswarner auf Betäubungsgas im Inneren. Traurige neue Welt! Vor ein paar Jahren haben sie eine geführte Wohnmobiltour durch Marokko gemacht und sind total begeistert von diesem Land. Haben sich dort nie unsicher oder bedroht gefühlt.
Zurück in der Marina schauen wir wieder bei ASHIA vorbei und hören die neueste Story: die Chefs der sieben Werftbetriebe auf dem Gelände haben wohl langsam die Nase voll, schließlich ist jeder Tag ohne Kran ein Tag ohne Geld, sie haben keine Arbeit mehr! So hat man recherchiert und herausgefunden, dass das angeblich nicht mehr hergestellte Ersatzteil in den USA völlig problemlos neu oder gebraucht zu bekommen ist! Wieso hat die Firma in Genua, die mit der Reparatur betraut ist, nicht sofort da bestellt? Und wieso reagieren die Werften erst heute, nachdem der Blitzeinschlag bereits am 4. April war?
Wir fahren zu LILLY. Da herrscht gerade Post-Bombenattentatszustand an Bord, oder wie Stefan sagt, schaut aus wie auf einem Handgranatenwurfstand. Alles ist voller Werkzeug im Cockpit. Die Umwälzpumpe vom Warmwasserkreislauf ist kaputt! Und morgen wollen sie nach Hause fahren! Da hilft nur noch eines: Kummer ertränken in Erdbeertorte, die Petra extra für Armin gebacken hat, und Aperol! Wir verbringen wieder einen äußerst vergnügten Nachmittag zusammen. Für heute Abend ist ein Tisch in der Pizzeria KILO reserviert, wo es die Pinsa gibt.
Arti kommt dann noch am Wohnmobil vorbei und berichtet, dass morgen das Ersatzteil kommen soll! Und wieder mal vertröstet man uns um 24 Stunden.








Ein Kommentar

  1. Wir finden es gar nicht so schlimm, dass Ihr die letzten 14 Tage hier verbringen musstet. So konnten wir gemeinsam viel erleben und neu entdecken. Es waren sehr schöne 14 Tage! Okay, die Pfunde, die wir uns mühsam abgehungert hatten, sind zwar wieder drauf, war es uns aber wert! Vielleicht bekommt Armin morgen noch ein Geburtstagsgeschenk, wenn der Kran einsatzbereit ist. Der Abend im Kilo war sehr schön!

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