Samstag, 6. Mai 2017
SHAMAL fährt um 0800 schon zurück vor den Hafen von Uturoa. Um 0900 kommt ein Mann von Volvo, um die Pfuscherei der Volvo-Servicetruppe von Papeete zu beseitigen. Wir bleiben von dem privaten Motu liegen und frühstücken in Ruhe während mal wieder die Waschmaschine läuft. Da kommt ein kleines Motorboot längsseits. Der Mann erklärt uns, dass wir hier nicht ankern dürfen, der Besitzer der Insel will das nicht! Wir müssen 100m Abstand vom Ufer halten. Ach, wir liegen aber doch schon 300m davon entfernt und außerdem gehen wir sobald unsere Freunde wieder vorbeikommen. Das akzeptiert er, fragt dann woher wir kommen. Als er „Allemagne“ hört sagt er spontan und abfällig „boche“. So offene Feindseligkeit ist uns noch nie entgegen gebracht worden. Und sie zerstört unser Bild von den freundlichen Polynesiern etwas.
Wir ziehen unseren Anker hoch und fahren SHAMAL entgegen. Die beiden wollen noch mal in den Süden von Raiatea, um sich die Kultstätte Taputapuatea anzusehen, wir wollen zur nächsten Insel im Atoll, Tahaa, zum Baden, Ausruhen und möglichst vor ein Hotel mit WLAN. So kommt es mitten auf dem Wasser mal wieder zu einer dichten Begegnung zweier Amel. Zwei Baguettes werden übergeben und wir fahren in entgegengesetzte Richtungen weiter. Morgen wollen wir uns auf Tahaa wieder treffen.
Wir steuern zunächst die Haamene Bucht an. Dort gibt es am Eingang das „Hibiskus“, ein Hotel-Restaurant. Wir machen an einer Boje davor fest. Auf dem Dach des Gebäudes steht, dass sie über VHF 68 erreichbar sind. Auf mehrere Anrufe meldet sich aber niemand. So motoren wir tiefer in die Bucht hinein. Es ist landschaftlich wunderschön, nette Häuschen, gepflegte Gärten, grüne Hügel und türkisblaues Wasser überall. Aber die Bucht ist eng und windstill, das bedeutet Nonos am Abend! Wir kehren um. Eine Bucht weiter, in der Baye de Faaaha (schreibt sich wirklich so!), gehen wir vor dem Motu Pearl Village wieder an eine Boje. Nach einem kurzen Bad fahren wir zum 100m entfernten Restaurant. Eine Plattform über dem Wasser, teilweise überdacht, ein Dingidock, ein paar Tische und Stühle, ein Sofa und in einem Nebenraum ein Bett, das ist alles. Eine junge Dame begrüßt uns freundlich. Heute ist leider geschlossen, da die Chefin für eine Tanzvorführung übt! Getränke werden heute auch nicht verkauft, aber morgen, wenn wir zu viert sind, da würde sie für uns kochen! Wir dürfen an der Boje liegen bleiben und wir dürfen auch im Lokal sitzen. So genießen wir die schattige Kühle des fast wandlosen Holzbaus und schreiben den Blogbeitrag.
Abends kochen wir an Bord Tuna-Curry mit Reis, sehr, sehr lecker!
Was hat der Mann im Motorboot für Erfahrungen mit Deutschen gemacht, dass er so heftig reagiert?
Das würde mich auch interessieren 🤔
Wahrscheinlich keine eigenen! Dazu ist er zu jung. Scheint wohl eher ein Klischeeproblem zu sein.