Gute deutsche Hausmannskost!

Donnerstag, 23. November 2017
Die Planung sieht vor, dass wir heute Nachmittag auslaufen und die 125 SM nach Port Elisabeth über Nacht segeln. Thomas und Armin sind vormittags erst mal wieder im Taxi unterwegs. Sie müssen Öl kaufen, Thomas sucht ein spezielles Öl für seinen Saildrive und wir brauchen ein dickflüssiges Öl für den Amelantrieb. Als sie mittags zurückkommen haben sie nicht nur jeder 20l Öl gekauft, sondern Armin legt auch noch sechs weiße Dieselkanister zu je 25 Liter an Bord. Sie sind stabil und haben gut schließende Verschlüsse, die hoffentlich dicht sind, so dass die ewige Dieselschweinerei im Staufach ein Ende hat. Das heißt aber jetzt, wir müssen unsere alten roten undichten Kanister umfüllen. Mittels eines Schüttelschlauchs geht das zwar langsam aber wider Erwarten sauber. Nur das Putzen des Staufachs, in dem wieder eine Pfütze Salzwasser-Diesel-Gemisch steht kostet zwei Rollen Küchenpapier. Nach zwei Stunden ist dann alles umgefüllt, geputzt, auch das Cockpit vom Diesel befreit, die Crew geduscht und bereit zu neuen Abenteuern. Die Abfahrt wird auf morgen verschoben, erst muss noch ein Regengebiet mit viel Wind von vorne durchziehen. So werden die alten Kanister ins Beiboot gepackt, der Müll dazu und ab an Land. Am Yachtclub gibt es eine Sammelstelle, wo wir die Sachen deponieren können. Hier wird tatsächlich Müll getrennt! Wieder quetschen wir uns zu viert in eines der kleinen Eagles-Taxis und lassen uns zu „German Taste“ bringen. Wir laufen zuerst ein Stück die Strandpromenade entlang. Der Taxifahrer mahnt, nicht in Dunkelheit zu gehen und keine Wertsachen offen zu tragen. Wir sind hier am „Schwarzen-Strand“. Obwohl einige große Hotels und Restaurants da stehen, die von Schwarzen und Weißen besucht werden, sieht man auf der Strasse nur Schwarze laufen. Irgendwie hat Südafrika die Apartheit noch lange nicht überwunden! Im Fitnessclub neben dem deutschen Restaurant geht kein Weißer rein oder raus. Am Ufer steht ein Denkmal für die deutschen Einwanderer. Es stellt eine in Stein gehauene Familie da, Vater, Mutter und eine kleine Tochter mit Puppe im Arm. Es wurde 2015 von der Bundesregierung und einigen Städten, unter anderem Frankfurt/Main und Berlin, gestiftet. An einer Mauer dahinter sind mehrere bunte Mosaike, die Szenen von damals (1857) zeigen. Die Gegend um East London wurde von englischen und deutschen Soldaten erstmals besiedelt. Davon zeugen die Namen der Orte, wie z. B. Frankfurt, Braunschweig, Berlin, Potsdam, Hamburg und Hanover.
Zum Abendessen futtern wir uns weiter durch die deutsche Speisekarte! Gulasch mit Semmelknödel, Wurstsalat, Kässpätzle, Weißwurst mit Brezen, die Wirtin ist eine hervorragende Köchin. Von der Tochter kommt die Empfehlung für zwei leckere südafrikanische Rose-Weine, „The Emily“ und „Miss Lucy“! Wir lassen es uns wieder schmecken.
Der Rest der Flotte hat im Yachtclub „Fish and Chips“ gegessen. Es kann nicht der Renner gewesen sein, die Pappkartons sind alle voller Reste! Wir gesellen uns noch auf eine Cola zur Truppe. Die Abfahrt der Flotte wird für morgen ab mittags beschlossen.

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