Ruhetag

Freitag, 27. Juli 2018

Der gestrige Abend wurde noch lang! Eigentlich müde und reif für die Koje, finden wir den Absprung nicht. Um 2100 steht die Sonne noch immer am Himmel, begleitet vom Vollmond. Wir sitzen im Cockpit und sind so froh, über den Reparaturerfolg, dass wir noch einen Schluck trinken wollen. In Ermangelung von kaltem Weißwein greifen wir zu Sekt. Kurz darauf kommt eine Amel in die Bucht motort und hält auf den Gästesteg zu. Es ist eine 54er unter deutscher Flagge, die neben uns anlegt. Natürlich gehen wir von Bord um zu helfen und schnell entwickelt sich ein Gespräch auf dem Steg. Dabei wird der Sekt warm! Geht gar nicht! So laden wir das Paar zu uns ein. Es bleibt nicht bei dem einen Fläschchen, wir reden und reden bis zum frühen Morgen! Anke und Martin kommen aus Bremen, Martin ist der Vorsitzende von TransOcean.
Klar, dass wir heute etwas matschig sind. So lassen wir es ruhig angehen. Die Aktion der letzten beiden Tage hat einiges an Schmutzwäsche gebracht, so muss mal wieder gewaschen werden. Außerdem schrubben wir die Fender mit der Wurzelbürste ab. Der Dreck der Schleusenwände hält sich hartnäckig auf den Bezügen. Diese Fendersocken von Fender-Design sind wirklich von hervorragender Qualität. Nach fast zwei Jahren in Sonne und Salzwasser ist die Farbe noch immer wie zu Anfang! Der Stoff zeigt kaum Verschleiß. Lediglich an einigen kleinen Stellen, wo mal starke Belastung und Reibung war, sind kleinere Defekte, ansonsten keine Laufmaschen, kein flächiger Abrieb.
Während eine Maschine 60°-Wäsche in einer der großen Marina-Maschinen gewaschen und getrocknet wird, sitzen wir wieder auf der Terrasse des Hafenkiosk. Das Shrimps-Brot schmeckt wirklich sehr gut.

Mittags nimmt der Wind zu. Unser Liegeplatz auf der Außenseite des Besucherstegs wird zunehmend unruhig. Zur Welle, die über die Bucht kommt, gesellen sich noch die Heckwellen der vorbeifahrenden Motorboote aller Größen, die offensichtlich von der Höchstgeschwindigkeit von 3kn im Hafen nichts wissen! ASHIA und MAGO DEL SUR tanzen auf und ab, das wird eine unruhige Nacht werden. Gegen Abend verlässt ein Motorboot, das auf der Steginnenseite längs lag, die Marina. Dadurch werden zwei Liegeplätze frei. Wir verholen die beiden Amel nach innen, hier liegt es sich deutlich ruhiger, da der dicke Beton-Schwimmsteg die Wellen abhält. Natürlich erfolgt diese Aktion bei 15 kn Seitenwind. Martin und Armin paddeln mit dem Banana-Dingi der Bremer noch mal zur Boje und ziehen für jedes Schiff eine zweite Vorleine ein. Nachdem wir endlich wieder festliegen schläft der Wind ein! Laut Wettervorhersage soll er aber morgen früh wieder zunehmen, stärker als heute. Den Anleger trinken wir diesmal auf der 54er, GinTonic statt Sekt. Irgendwann treibt uns der Hunger auseinander, sonst würde auch dieser Abend endlos werden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert