Alles grau in grau

Samstag, 20. November 2021
In den frühen Morgenstunden wache ich auf und habe das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt! Ja, es ist still! Es ist total still! Außer Armins gleichmäßigen Atemzügen neben mit ist nichts zu hören. Der Wind ist weg! Da lässt es sich doch beruhigt weiter schlafen!
Nach dem Frühstück holen wir zunächst mal die Leinen wieder ein, die ASHIA gegen den Wind nach BB gehalten haben. Dann kommt der Wasserschlauch zum Einsatz. In den letzten Tagen hat sich auf Deck, an den Fenstern und an den Aufbauten eine braun-rote Schicht aus Sand festgesetzt. Marokko und auch „The Rock“ sind zum Greifen nahe und so ein Sturm bringt immer viel (Wüsten-)Sand mit. Auch kommt mit der Gischt Sand vom Meeresboden in die Luft und verweht mit dem Wind. Braune Brühe läuft vom Schiff, das Abspritzen ist wirklich nötig. Kurz nachdem wir fertig sind, fängt es an zu regnen. Der Regen wäscht den Dreck von den Masten runter, wo wir mit dem Schlauch nicht hingekommen sind. Bald bilden sich an den Mastfüßen braune Sandflecken und wieder fließt die Brühe über`s Deck. Da werden wir wohl demnächst noch mal abspritzen müssen.
Der Himmel zeigt „fifty shades of grey“ und ständig ziehen Regenschauer über uns hinweg. Wir freuen uns über die virtuellen Fenster, die uns einen guten Überblick geben, weit mehr als echte Rumpffenster es könnten. Im Hafenbecken vor uns üben heute Boote einer Segelschule das An- und Ablegen. Hafenkino! Nachmittags ziehen wir uns warm und halbwegs regenfest an und laufen um die Marina zu dem kleinen Imbiss vor den WoMo-Stellplätzen. Doch der ist bis auf den letzten Platz belegt. So bleibt es bei einem Spaziergang in der weitläufigen Marina. Auf dem Rückweg kommen wir mit zwei Wohnmobilisten aus Köln und Düsseldorf ins Gespräch, werden allerdings vom einsetzenden Regen bald wieder zurück an Bord gescheucht.
Inzwischen sind wir nicht mehr das einzige bewohnte Boot am Steg. Man hat das Gefühl, dass heute, nachdem der Wind nachgelassen hat, einige bis hierher weitergefahren sind. Wir werden wohl noch ein paar Tage hier warten müssen, bis der Wind dreht und uns die Atlantikküste runter nach Lanzarote weht.




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