Hyeres – Gibraltar

Samstag, 15.10., bis Mittwoch, 19.10.16

Der Wind ist eingeschlafen, die Sonne scheint. Armin kauft acht Croissants auf Vorrat. Wir spritzen ASHIA gründlich ab, befreien sie vom Salz und feinem, braunem Sand, der aus allen Ritzen kommt.

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Ich opfere meine schöne, rote Wäscheleine. Armin schneidet 8 gleichlange Teile daraus und wir binden sie an die Kanister. So lassen sie sich leichter aus der Tiefe des Stauraums ziehen.

Wir tanken 120l Diesel direkt in den Tank und 137l in die Kanister. Um 11:20 motoren wir aus dem Hafen. Nächster Stopp ist Gibraltar in ca 700 SM Entfernung.

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Sobald wir in freiem Wasser sind, bekommt Rasmus/Neptun/Poseidon wie es der Brauch will, seinen Schluck Hochprozentiges, damit er uns auf der Reise wohl gesonnen ist.

Die folgenden Tage ist es ein immer gleiches Spiel: der Wind weht mit um 12 kn, wir setzen Segel, je nach Windrichtung von Genua, Groß und Besan bis hin zum Genakker und Besan-Ballooner, nach längstens 2 Stunden schläft dann der Wind jedes mal wieder ein, wir dümpeln mit 2-3kn vor uns hin, die allgegenwärtigen Wellen rütteln uns durch, und am Ende motoren wir doch. Irgendwie sitzt uns die Zeit im Nacken, wir sind doch wieder „auf der Flucht“.

So geht es über insgesamt 4 Tage  vorbei an Menorca, Mallorca und Ibiza hinüber zum spanischen Festland. In einiger Entfernung passieren wir Cartagena, Almeria und Mallaga.

Natürlich erreichen wir Gibraltar nach Sonnenuntergang! In der Dunkelheit runden wir „The Rock“. Lichter überall, an Land und zu Wasser. Frachter und Tanker liegen vor Anker, mal allein, mal 2 aneinander, mal grell erleuchtet und dann wieder kaum erkennbar im Dunklen. Dazwischen schnelle kleine Motorboote —- und wir! Fast im Slalom fahren wir zwischen allen durch bis vor zur Marina-Bay-Marina neben der Landebahn des Flughafens. Über Funk fragen wir nach einem Liegeplatz. „Wie, sie haben nicht reserviert? Bei ihrer Bootsgröße geht gar nichts ohne Reservierung! Fragen Sie woanders nach! Ende!“ Ups, freundlich und hilfreich wie immer, diese Marina-Bay-Marina! So kennen wir sie von 2 früheren Aufenthalten! Wir fahren zurück, laufen die Queensway-Quay-Marina an, es ist inzwischen 21:30. „Sorry, we are closed!“ Uns bleibt nichts anderes übrig, als über die Grenze nach Spanien zu fahren und im Vorhafen von La Linea fällt dann um 21:45 der Anker.

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Von Hyeres nach  Gibraltar, das waren 715 SM in 4 Tagen und 10 Std, davon leider 90 Motorstunden und nur 16 Std. reines Segelvergnügen.

Autor: Nicole

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