Adieu Französisch Polynesien

Dienstag, 16. Mai 2017
Um 0730 fahren wir schon mit dem Dingi zur Polizeistation in Vaitape. Laurent ist ebenfalls mit allen Papieren vor Ort und 10 Minuten später sind wir ausklariert. Als EU-Bürger bekommen wir in Französisch Polynesien keine Ein- und Ausreisestempel in unsere Pässe. Zum Beweis, dass wir da waren, stempelt der Beamte uns aber „Gendarmerie BoraBora“ hinein. Zurück an Bord wird das Beiboot gereinigt und auf dem Achterdeck festgezurrt. Unter Deck wird alles seefest gestaut und dann verbringen wir die Zeit lesend im Salon, während die Klimaanlage läuft. Nachdem die letzten Tage erträglich waren, da die Sonne meist hinter Wolken, brennt sie heute mit aller Macht vom Himmel. Um 1430 verlassen wir die Boje und als um 1500 der Startschuss zu Leg 5 fällt, gehen wir wieder als vorletzte über die Startlinie. Der Wind haucht mit 6-7 kn und die 9 Boote der zweiten Gruppe schleichen in Richtung Pass. Wir wechseln von weißen Segeln auf das Amel-System und können uns ins Mittelfeld schieben. Außerhalb der Lagune empfängt uns eine angenehm wiegende, lang gezogene Pazifikdünung! Mit 3 kn geht es voran. SHAMAL und MISTO geben nach einer Stunde auf, starten die Motoren und verschwinden mit dem Sonnenuntergang aus unserem Blickfeld. Wir genießen das ruhige Segeln und halten durch. Sorge bereitet uns ein lautes Quietschen des Getriebes für den Schlitten des Großsegels. Auch viel WD 40 hilft nicht. Wir haben Ersatz dabei, das werden wir wohl austauschen müssen.
Mittwoch, 17. Mai 2017
Um 0100 starten dann auch wir den Motor. Die Pazifikdünung ist zur kabbeligen Welle mit Überlagerung durch kleinere Wellen geworden, der Wind schläft weiterhin und alles schlägt und klappert. Während ihrer Wache von 0500 bis 0800 erlebt Nicole einen fantastischen Sonnenaufgang. Für ein paar Minuten steht der Horizont in Flammen, wie ein Kaminfeuer. Den ganzen Tag geht es mal mit Motor, mal segelnd langsam voran. Ein paar Delphine ziehen an uns vorbei. Aber sie verweilen nicht zum Spielen.
Donnerstag, 18. Mai 2017
Morgens starten wir den Generator, um die Batterien zu laden. Nach ein paar Minuten geht er aus, Fehlermeldung: kein Wasser. Wir säubern den, kaum verschmutzen, Seewasserfilter, finden keine Ursache für den Fehler. Beim Neustart läuft er dann problemlos. Saß da eine Qualle vor dem Seewassereinlass? Wir segeln, dann motoren wir wieder, die Welle ist wie meist auf dieser Reise zu viel für den wenigen Wind. ASHIA tanzt Rock `n Roll mit uns! Außerdem regnet es häufig. Regenbogen sehen wir immer wieder.
Freitag, 19. Mai 2017
Seit gestern 2000 segeln wir mit 6-7 kn bei 12-16 kn Wind! Endlich läuft es! Nur Mr. Onan will morgens wieder nicht! Die Ursache ist noch unklar, nach dem 2. Start läuft er wieder. SHAMAL segelt ca 40 NM vor uns. Bei den 4 mal täglichen Funkkontakten teilen wir Freud und Leid des Segelns. Am Abend hat Mr. Onan endgültig keine Lust mehr. Armin wird wohl in Suwarrow noch mal den Impeller ausbauen und den Wärmetauscher reinigen müssen. Vielleicht schwimmen da doch noch ein paar Teile rum. Jetzt müssen wir die Batterien über den Motor laden. Jetzt, wo wir endlich Segelwind haben, müssen wir die Segel reffen, um mit Motor nicht zu schnell zu werden, damit wir nicht schon nachts vor Suwarrow ankommen.
Samstag, 20. Mai 2017
Noch vor dem Frühstück startet die Aktion Generator. Der neue Impeller hat bereits zwei Zähnchen verloren, möglicherweise durch Überhitzung. Im Wärmetauscher finden sich diese und die restlichen vom alten Impeller wieder. Nach dem dritten Startversuch läuft Mr. Onan dann endlich. Wir haben 15 bis 20 kn Wind, laufen gerefft und bremsen zusätzlich mit dem Wellengenerator, der die Geschwindigkeit um 1 kn reduziert. Ankunftszeit in Suwarrow wird so 0400 morgen früh sein, das ist 3 Stunden zu früh!

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