Ein völlig nutzloses Briefing!

Montag, 31. Juli 2017
Um 1000 beginnt das Briefing für die „free cruising time“ bis Darwin. Stefano macht seine Sache besser, aber dann tritt John ans Mikrofon. Der über Siebzigjährige hat sein Leben hier an der Küste verbracht und soll uns Tipps für die Tour bis Darwin geben. Er nuschelt einen solchen Slang, dass nicht einmal unsere Engländer oder Amerikaner ihn verstehen! Alles muss mehrmals nachgefragt und wiederholt werden. Es ist wirklich schade, er hätte bestimmt wertvolle Informationen weitergeben können, aber es scheitert an seiner Sprache und seiner geistigen Wendigkeit. Nach einer Stunde gehen auch die, die überhaupt so lange durchgehalten haben, gefrustet raus. Wer hat den bloß als Referenten ausgesucht!
Stefano muss dann noch das Ergebnis der Platzierungen der zweiten Gruppe von gestern korrigieren. Bei der Eingabe der Motorstunden ist ihm ein Fehler unterlaufen, so dass sich die Plätze verschieben!
Anschließend will Andrej von Stefano wissen, wie es zu dem Ergebnis in der ersten Gruppe kam? Wieso ist von den drei zuerst angekommenen Yachten keine platziert? Und wie kann ein Boot, das eigentlich in Division 2 startet, plötzlich Erster in Division 1 sein? Die Berechnungen nimmt Stefano folgendermaßen vor: zu jedem Boot ist das Handycap gegeben, die benötigte Zeit für das Leg wird in ein Programm eingegeben und auch die Motorstunden. Die Höhe der Penale für die Motorstunden legt er aber erst danach fest, je nach dem, wie schwach oder stark der Wind war und wieviel insgesamt motort wurde. Große Empörung! Wo gibt es denn so was, dass die Regeln nach dem Rennen bestimmt werden! Da kann ich ja so lange spielen, bis der gewinnt, den ich haben möchte! Das werden wir in Darwin beim Briefing vor dem Start zu Leg 8 nach Indonesien klären müssen!
Tim von der Werft kommt mittags an Bord. Noch immer trotzt das Großsegelschlitten-Getriebe allen Versuchen der Demontage. Mit Hammerschlägen teilt er das widerspenstige Getriebe in zwei Teile. Das Gehäuse zumindest ist mal ab. Es ist innen total versifft von Wasser, Salz und Fett! Was haben die Türken bei der Wartung da bloß wieder angestellt? Nachmittags will Tim dann den ganzen Großbaum in die Werft holen, um die Achse zu entfernen. Armin löst alle Verbindungen zum Baum und wir warten———–vergebens!
Währenddessen nimmt Armin sich den Swiffel vor. Wir haben den alten von der Tauschaktion in Hyeres aufgehoben. Er schleift ihn mit dem Dremel sauber nach, füllt neue Kugeln ein, es klemmt immer noch. Würde der alte wieder funktionieren, müssten wir nicht auf einen neuen aus Frankreich hier warten. Dann aber hat Armin eine geniale Idee: er verschließt die zwei kleinen Öffnungen, durch die die Kugeln in die Kugellagerrinne gefüllt werden, mit je einem Stopfen aus Neopren, der mittels der Lochstanze aus einer Neoprenplatte gestanzt wurde. Und es funktioniert! Der Swiffel läuft sauber und ohne zu stocken. Toll gemacht! Jetzt muss nur noch der kaputte neue Swiffel gegen den reparierten alten ausgewechselt werden. Das ist morgen die Aufgabe des Riggers!
Am Ende kommt Tim doch noch vorbei, um zu sagen, dass er den Großbaum morgen früh um 0700 holen wird! Wieder kein Ausschlafen!

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Roland u. Monika Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert