Montag, 9. April 2018
Wir sind faul, frühstücken noch mal vorne im Lokal. Heute sind die Eier heiß und der Bagel mit Frischkäse schmeckt eindeutig besser als das Pseudo-Croissant gestern. Danach gehen Thomas und Armin ins Marina-Büro zum Zahlen. Da der Liegeplatz die ersten beiden Tage von WCC übernommen wird und wir kein Wasser verbraucht haben, muss nur die Pauschale für den Strom gezahlt werden. Das Personal im Marina-Büro ist wohl das unfreundlichste, das wir auf der ganzen Reise angetroffen haben. Sie sprechen ohne einen anzuschauen nur im Befehlston. Armin wird barsch zurück zum Schiff geschickt, da er die Bootspapiere nicht dabei hat. Wozu denn auch, ausklariert haben wir gestern schon und ASHIAs Daten stehen im Computer! Nein, er muss die Papiere holen! Dabei geht es um umgerechnet gerade mal 8 Euro! Armin ist sauer, und nachdem die Damen weiter so unfreundlich bleiben, beschwert sich erst beim Chef des Büros und dann beim Marina-Manager über das Verhalten der Angestellten. Alle Segler regen sich über diese Behandlung auf, aber wenn keiner sich traut, was zu sagen, wie soll es dann besser werden?
Zurück am Steg beginnt das große Abschiednehmen. Zusammen mit TB gehen wir von Boot zu Boot. Der harte Kern der 14 Boote, die am Samstag ihre Weltumseglung beendet haben, besteht immerhin aus 32 Personen. Manche werden wir wohl schon bald in Antigua wieder sehen, mit anderen haben wir uns in Europa verabredet. Aber ein paar werden wir wahrscheinlich nicht wieder treffen.
Um 1130 schmeißen Luise und Jörgen von TAKE OFF unsere Leinen los und ein letztes Mal motoren wir zusammen mit TOUJOURS BELLE aus einem Hafen. Der Abschied von Jasmin und Thomas fällt am schwersten. Immerhin sind wir seit fünf Monaten zusammen unterwegs und haben wirklich Freud und Leid miteinander geteilt. In der Rodney Bay trennen sich unsere Wege. TB fährt nach Süden, zurück nach Grenada, wo das Boot übermorgen an Land gestellt wird. Die beiden fliegen heim und wollen erst nächste Saison wiederkommen. Wir hoffen sehr, dass sie am Steg stehen werden, wenn wir im September in der Lübecker Bucht festmachen werden! ASHIA dreht die Nase nach NO. Wir segeln 20 SM hinüber nach Martinique. Es ist eine etwas raue Überfahrt, 20kn Wind von schräg vorne, Dünung und viel Geschaukel lassen mich doch zum Superpep gegen Seekrankheit greifen. Nach gut drei Stunden erreichen wir die Bucht von Le Marin. Unseren Liegeplatz haben wir schon vor Wochen reservieren lassen und um 1550 übernimmt der Marinero unsere Heckleinen am Amel-Steg. Ein anderer befestigt vom Schlauchboot aus die lange Bugleine an der Mooringtonne, angekommen! Das Wetter ist noch genau wie im Dezember 2016, immer wieder huschen heftige Regenschauer über die Bucht.
Das Einklarieren erledigt man hier am PC, der Ausdruck landet direkt im Marinabüro, die Schiffsdaten sind bekannt, ruck zuck sind wir wieder draußen, und gekostet hat es auch nichts! ARABELA hat unmittelbar vor uns einklariert, die Russen sind ebenfalls heute hier angekommen, werden aber morgen weiter nach Guadeloupe segeln. Wir gehen zum Büro von Amel. Dank der Intervention von Nathalie von NATHAPE hat Alban unsere Email inzwischen bekommen und ist über die fälligen Service- und Reparaturarbeiten informiert. Er hat bereits einen groben Zeitplan aufgestellt. Wir werden wohl zwei Wochen hier bleiben müssen. Auf dem Rückweg kaufen wir in der Bäckerei zwei echte französische Croissants und ein Baguette. Heute bleibt die Küche noch mal kalt, Salami, Käse, Tomate und Gurke haben wir noch, dazu die beiden letzten Dosen Bier, oh wie lecker!
Doch vorher kommt noch Didier, der Mechaniker, an Bord. Er schaut sich Motor, Getriebe und Generator an und nimmt ASHIA in seine To-Do-Liste auf. Sollte der Streik bei AirFrance andauern und ein in La Rochelle geordertes Ersatzteil für ein anderes Boot nicht kommen, dann wird noch diese Woche bei uns anfangen!
Ihr Lieben,
Auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch zur geschafften Umrundung unserer großen Welt 🤗🤗
Ihr habt geschafft, wovon viele nur träumen können. Viel gesehen, aber auch einiges an Aufregungen habt ihr bewältigt. Das schafft nur ein eingespieltes Team 😉
Für die restlichen paar SM wünschen wir euch entspannte Tage bis zur Ankunft in Travemünde 😊 wir freuen uns, euch und ASHIA hoffentlich wieder im gewohnten Heimathafen zu wissen.
Liebe Grüße von der im Moment stürmischen Ostsee 🙋♀️🙋🏼♂️
Liebe Nicole, lieber Armin,
ganz herzliche Glückwünsche zur vollendeten Weltumseglung! Toll habt ihr es gemacht, wir freuen uns sehr mit euch. So viele interessante Erlebnisse – danke, dass ihr sie so ausführlich mit uns geteilt habt!
Wie schön, dass ihr nun gesund wieder „in Europa“ seid, dass die Ashia gut mit gemacht hat, und dass ihr nun ein paar ruhige Tage lang auf das Erlebte zurück schauen könnt. Wir fanden es immer ganz toll, dass so enge Freundschaften entstanden sind, und dass so viel Harmonie zwischen den Teilnehmern war, da wird viel bleiben!
Ganz liebe Grüße von euren Heiner und Hilde (natürlich schon gespannt auf das, was folgt!)
Hallo ihr Lieben! Danke für eure Glückwünsche. Zwar sind wir einmal rundum, aber noch lange nicht zuhause! Wir werden weiter berichten bis ASHIA endgültig in Deutschland festgemacht hat!