Auf nach Mollösund

Sonntag, 19. August 2018

Das Wetter bietet täglich neue Überraschungen! Heute Morgen ist es fast windstill und die Sonne kämpft sich durch die Wolken. Um 0915 legen wir ab. Unser Weg führt durch ein enges, betonntes Fahrwasser. Es ist schon seltsam, da breitet sich um einen herum eine relativ große Wasserfläche aus und dann ist der befahrbare Bereich lediglich eine schmale Spur zwischen unsichtbaren Unterwasserfelsen. Oft sieht man voraus anfangs nur eine große Insel, und erst aus der Nähe erkennt man den engen Sund zwischen den zwei Inseln. Schärensegeln hat einen wirklich ganz besonderen Reiz. Zwar vereinfachen elektronische Seekarten es deutlich, doch es bleibt spannend und man muss ständig aufpassen, Tonnen und Seezeichen suchen und abgleichen. In letzter Zeit sehen wir kaum noch Enten und Schwäne, dafür aber immer wieder die großen Kanada-Gänse.

Ein kurzes Stück verläuft unser Kurs durch offenes Wasser, das heißt es gibt keine vorgelagerten Schären, die den Schwell des Skagerak abhalten, dann biegen wir aber gleich wieder in geschütztes, ruhiges Fahrwasser ein.
Nach knapp 10 SM ist das Ziel für heute erreicht, der kleine Ort Mollösund. Wir fahren erst einmal dicht an der Einfahrt zum Gästehafen vorbei und schauen, ob Platz für unser „großes“ Schiff ist. Dann bereiten wir ASHIA im Sund vor dem Hafen auf`s Anlegen vor und fahren hinein. Es ist nicht viel Raum zum Manövrieren, doch diesmal gelingt das Anlegen perfekt, auch ohne fremde Hilfe! Na also, geht doch!

Mollösund ist das wahrscheinlich älteste Fischerdorf Schwedens. Rund um den Hafen stehen die kleinen Holzhäuser, teilweise reich verziert mit Schnitzereien. Auf einem Aussichtspunkt hoch über dem Ort erinnert die hölzerne Statur einer Fischerfrau daran, dass hier früher die Kinder und Frauen nach den heimkehrenden Fischerbooten Ausschau hielten.
Es gibt ein Eiscafe, einen Yachtladen und einen kleinen Lebensmittelhändler. Das Fischgeschäft ist leider geschlossen. Im Cafe Emma am Hafen trinken wir eine Tasse Kaffe und lassen uns Zimtschnecken dazu schmecken. Kaum sitzen wir draußen, kommt schon eine Horde Spatzen angeflogen. An die 50 Federbällchen sitzen zu unseren Füßen und warten auf Krümel. Plötzlich fällt ein Pommes vom Himmel! Das hat wohl eine Möwe verloren. Einer der Spatzen schnappt es sich und fliegt davon, die anderen fliegen schimpfend hinterher.
Nachmittags sitzen wir gemütlich im Cockpit und beobachten die im Sund vorbei ziehenden Boote. Allmählich füllt sich der Gästehafen mit Segelbooten. Pünktlich wie vorhergesagt fängt es abends wieder an zu regnen. Der tolle Sommer ist wohl hier jetzt endgültig vorbei.


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