Von Empuriabrava nach Cavalaire-sur-Mer

Freitag, 11. Oktober, bis Samstag, 12. Oktober
Um 0800 kommt Wolfgang mit dem Auto, um Vanessa und Claus zum Bahnhof nach Figueres zu bringen. Sie lösen unsere Heckleinen und als wir aus der Hafeneinfahrt motoren, stehen sie auf der Mole und winken zum Abschied. Aus der Bucht von Roses schiebt uns noch Mr. Yanmar, doch dann können wir segeln. Unter weißen Segeln geht es den ganzen Tag gut voran über den Löwengolf. Die Sonne sehen wir nicht, der Himmel zeigt „fifty shades of grey“ und die erhoffte helle Vollmondnacht bleibt aus. Mit der Dunkelheit nimmt der Wind ab, kommt immer mehr von vorne und wir motoren wieder. Das Wetterfenster ist klein, ab Samstagmittag soll es an der Kante von Toulon wieder heftig blasen, wir müssen rüber! Gegen 0900 morgens erreichen wir Port Saint Pierre in Hyeres. Fast genau vor drei Jahren, am Samstag, den 15. Oktober 2016, hatten wir Hyeres verlassen und unser großes Abenteuer begann. Auf die Anfrage über Funk, ob ein Liegeplatz für eine Nacht zu bekommen sei, wird unfreundlich verneint, und wenn wir an den Amel-Steg wollen, dann müssen wir bei Amel anrufen. Doch da ist Wochenende! So drehen wir nur eine Runde durch die Marina und fahren weiter. Bis Imperia sind es noch mal 100 SM gegenan, dazu haben wir keine Lust. Wir fragen telefonisch in der kleinen Marina von Cavalaire-sur-Mer nach. Problemlos und auf englisch erfolgt die Platzreservierung und als wir drei Stunden später in den Hafen einlaufen, fährt der Marinero im Schlauchboot mit zum Liegeplatz und hilft beim Festmachen. ASHIA wird vom Salz befreit, diesmal lohnt es sich wirklich, es ist viel Wasser übergekommen. Wir laufen zum Hafenbüro. Die jungen Männer hier sind bemüht und freundlich, wir fühlen uns wohl. Die Umgebung ist typisch touristisch. Lokal an Lokal, die Hälfte aber jetzt zum Saisonende schon geschlossen. Nach einigem Suchen finden wir eine Creperie und lassen uns Crepe Calvados und Cappuccino schmecken. Am Nachbartisch sitzt eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern. Den Säugling stillt sie ganz selbstverständlich während sie ihren Crepes ist. Alles ganz entspannt hier.
Da die vergangene Nacht für uns nicht ganz so entspannt war, alleine schon fünf Kreuzfahrer querten unseren Kurs, ist dann erst mal Nachmittagschlaf angesagt. Abendessen gibt es an Bord, der Kühlschrank ist noch gut gefüllt. Draußen ist es absolut ruhig. ASHIA liegt ohne Bewegung, kein Fender quietscht, keine Leine knorzt. An Land sind nur wenige Lokale erleuchtet und obwohl Samstag ist, dringt keine Musik oder andere Geräusche zu uns hinaus. Morgen werden wir wohl noch hier pausieren, wir warten auf Wind, der uns die letzten 75 SM nach Imperia bläst. Mit 37€ pro Nacht ist das hier ja ein Schnäppchen im Vergleich zu allen vorherigen Häfen!







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